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Praktische Tipps

Leben nach der Diagnose Krebs

Leben nach der Diagnose Krebs

Die Diagnose Krebs ruft bei den meisten Betroffenen Angst und große Unsicherheit hervor. Die neue Situation erscheint gerade zu Beginn unüberschaubar. Doch es gibt zahlreiche Ansprechpartner und Organisationen, die helfen, das Leben nach der Diagnose wieder in den Griff zu bekommen: der betreuende Arzt, Selbsthilfegruppen, Sozialarbeiter in den Krankenhäusern oder Krebsberatungsstellen.


Erster Ansprechpartner: Der behandelnde Arzt

  • Der wichtigste Ansprechpartner bei medizinischen, aber auch sozialrechtlichen Fragen sollte immer der behandelnde Arzt sein. Wichtig ist es, dem Arzt zu vertrauen. Der Arzt kennt die Situation des Betroffenen, sodass er kompetent und umfassend beraten kann. Bei ihm laufen in der Regel alle Befunde und Laborberichte zusammen. Patienten sollten sich keinesfalls scheuen, auch mehrmals um ein Informationsgespräch zu bitten. Es ist völlig normal, dass im Laufe einer Krebserkrankung immer wieder neue Fragen auftauchen.

Medizinische Zweitmeinung einholen

  • Um mit der neuen Situation besser umgehen zu können, ist es für viele Betroffene hilfreich, sich über die Erkrankung und ihre Behandlungsmöglichkeiten umfassend zu informieren. Informationen sind nicht nur vom behandelnden Arzt zu bekommen.
  • Allgemeinverständliche Broschüren zu vielen Bereichen rund um das Thema Krebs sind beispielsweise bei der Deutschen Krebshilfe e. V. (Internet: www.krebshilfe.de) oder beim Krebsinformationsdienst KID (Internet: www.krebsinformationsdienst.de) erhältlich.
  • Für manche Patienten ist es auch hilfreich, eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen. Neben der Empfehlung von Freunden und Bekannten sind spezialisierte Ärzte der Region im Telefonbuch oder auch über eine Online-Arztsuche bei den Kassenärztlichen Vereinigungen (Internet: www.kbv.de) zu finden. Erst, wenn Betroffene sich umfassend informiert fühlen, sollte einer Therapie zugestimmt oder diese abgelehnt werden. Meistens werden die Kosten für diese Beratung nicht von den Krankenkassen übernommen. Hier sollten sich Patienten im Vorfeld informieren und durchaus auch den behandelnden Arzt zum möglichen Vorgehen befragen.

Sozialdienst im Krankenhaus

  • In vielen Kliniken bietet bereits ein hausinterner Sozialdienst Hilfe in Bezug auf sozialrechtliche Leistungen an. Sozialarbeiter helfen beim Umgang mit der Krankenkasse, kümmern sich auf Wunsch um die Beantragung einer Anschlussheilbehandlung oder anderer Rehabilitationsmaßnahmen. Bei einer Entlassung nach Hause unterstützen sie die Angehörigen bei der Organisation einer eventuell notwendigen häuslichen Pflege.

Psychologische Betreuung

  • Eine Krebserkrankung belastet den Patienten. Manchmal so stark, dass er auf psychoonkologische Unterstützung angewiesen ist – also speziell auf Krebserkrankungen abgestimmte, psychische Unterstützung. Entsprechend ausgebildete und qualifizierte Psychologen, Ärzte und Sozialpädagogen helfen dem Patienten und dessen Angehörigen gezielt bei der Krankheitsbewältigung. Bei der Suche nach Therapeuten ist die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie behilflich (Internet: www.dapo-ev.de). Gerade in solch einschneidenden Lebensphasen ist es keine Schande, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Angebote sind vielfältig und reichen von der Einzel-Psychotherapie über Gruppengespräche und Kunsttherapie bis hin zu Entspannungstechniken.

Selbsthilfegruppen

  • Eine weitere wertvolle Hilfe kann der Austausch in einer Selbsthilfegruppe sein. Hier finden sich Menschen, die schon Erfahrungen mit der Erkrankung gesammelt haben und diese gerne weitergeben. Sie kennen sich vornehmlich auch mit den besonderen örtlichen Gegebenheiten aus und können über sehr persönliche Erfahrungen berichten, die in dieser Form keine professionelle Beratungsstelle geben kann. Eine Datenbank mit bundesweiten Selbsthilfevereinigungen bietet die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS), unter www.nakos.de.

Nutzen Sie die Vielzahl von Hilfsangeboten, die Sie bei der Krankheitsbewältigung unterstützen können.

Publikationsdatum:   17.12.10
Datum geändert:  27.04.11
 
 

Axel Kuchem

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