Weitere Informationen
Therapie
Der Herzinfarkt und seine Warnsignale

Jedes Jahr erleiden etwa 300.000 Menschen in Deutschland einen Herzinfarkt. Ein großer Teil der Betroffenen verstirbt, bevor er das Krankenhaus erreicht. Zur Verringerung des Risikos sind Kenntnisse über die Warnsignale und Symptome hilfreich, um schnell und rechtzeitig zu handeln. Zudem sind Informationen über lebensrettende Maßnahmen beim Vorliegen eines Herzinfarkts empfehlenswert.
Was ist ein Herzinfarkt?
- Der Herzinfarkt wird durch den Verschluss eines Herzkranzgefäßes mit nachfolgend mangelhafter Durchblutung des Herzmuskels verursacht.
- Verschließt sich eines der 3 großen Herzkrankgefäße, dann wird ein Teil des Herzmuskels nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
- Schnelles Handeln ist nötig, um das betroffene Gefäß möglichst innerhalb weniger Stunden wieder zu öffnen. Ansonsten stirbt der Herzmuskel an den Stellen ab, an denen die Blutversorgung unterbrochen ist.
- Beim Herzinfarkt besteht ein großes Risiko für den plötzlichen Herztod. Zu diesem kommt es aufgrund von schweren Herzrhythmusstörung oder durch ein Pumpversagens und dem damit verbundenen Kreislaufzusammenbruches .
Wodurch kann ein Infarkt verursacht werden?
- Häufig sind Fettablagerungen mit zusätzlichen Verkalkungen an den Wänden der Herzarterien für einen Infarkt mitverantwortlich.
- Bei einer hochgradigen Gefäßverengung ist ein ausreichender Blutfluss nicht mehr möglich. Hier spricht man von koronarer Herzerkrankung.
- Bei einem Gefäßverschluss - dem Infarkt - werden die Teile des Muskels hinter dem Verschluss gar nicht mehr mit Blut versorgt.
Welches sind die Warnsignale eines Herzinfarktes?
- Viele Herzinfarkte ereignen sich in den Morgenstunden, wenn der Kreislauf nach der Nachtruhe in Gang kommt.
- Das wichtigste Symptom ist der Brustschmerz. Der Schmerz ist meistens hinter dem Brustbein lokalisiert. Er tritt in Ruhe auf und hält länger als 20 Minuten an. Zu diesen schnell stärker werdenden Schmerzen kommt ein Engegefühl und Druck im Brustkorb auf. Der Schmerz ist unerträglich und wird meist von starkem Angstgefühl und Unruhe begleitet.
- Diese Schmerzen strahlen oft in den linken Arm und in den Kiefer aus. Die Ausstrahlung kann aber auch in die Schulter oder in den Oberbauch erfolgen.
- Häufig tritt zusätzlich Atemnot auf.
- Ein Herzinfarkt kann durch folgende Anzeichen begleitet werden:
- Müdigkeit
- Schweißausbrüche
- Übelkeit
- Erbrechen
- Unruhe
- Beachten Sie jedoch stets, dass Menschen unterschiedliche Anzeichen und Reaktionen aufweisen können. In einigen Fällen kann ein Herzinfarkt ohne ausgeprägte Symptome ablaufen. Bei Frauen sind untypische Symptome wie Schmerzen im Oberbauch mit Übelkeit öfter als bei Männern. Menschen mit Zuckerkrankheit erleiden öfter als andere einen „Stummen Infarkt“, der keine oder kaum Symptome hat.
Was ist bei einem Herzinfarkt zu tun?
- Bei einem Herzinfarkt dürfen Sie keine Zeit verlieren.
- Falls Sie einen intensiven und anhaltenden Schmerz in der Brust, plötzlich einsetzende Atemnot und/ oder ein Ziehen im linken Arm verspüren, wählen Sie sofort die Notrufnummer 112 Innerhalb weniger Minuten ist dann der Rettungsdienst bei Ihnen. Wenn bei jemand anderem die genannten Anzeichen auftreten und diese Person über Schmerzen in der Brust klagt, kontaktieren Sie sofort den Notarzt über 112. Schildern Sie ihm die vorliegende Situation und erwähnen Sie folgende Angaben:
- Ihren Name
- Ihr Anliegen (Beschreiben Sie die Symptome wie Luftnot, Schmerzen in der Brust usw..)
- den Ort des Geschehens
- das Geschlecht und evtl. das Alter des Betroffenen
- den Gesundheitszustand des Betroffenen
- Warten Sie Nachfragen ab
Bleiben Sie nach dem Notruf bei dem Betroffenen und versuchen Sie ihn zu beruhigen. Das Lösen von zu enger Kleidung und das Öffnen von Fenstern um die Frischluftzufuhr zu verbessern wird dem Betroffenen helfen.
Ein Herzinfarkt wird meist durch Anzeichen wie starke Schmerzen in der Brust mit Ausstrahlung in den linken Arm oder Kiefer angekündigt. Reagieren Sie bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sofort und rufen Sie den Notruf über 112 an. Zur Senkung eines Herzinfarktrisikos lassen Sie sich regelmäßig von Ihrem Arzt untersuchen und besprechen Sie mit ihm die Maßnahmen zur Vorbeugung.
Stand: August 2012
Ähnliche Dokumente
Ratgeber für Patienten mit hohem Cholesterinspiegel
Weiterlesen
Was ist eine Herzinsuffizienz?
Weiterlesen
Herzklappen, die unermüdlichen Arbeiter
Weiterlesen